Donnerstag, 9. Dezember 2004

Schön war's!

"Open your ears an your mind will follow."

Genau. So ist es passiert. Stille. Einfach so steht er da, der Steinway-Flügel im Konzerthaus, wie zufällig. Verlassen auf der Bühne, im Mozart-Saal. Der dritte Gong; das Licht geht aus. Gebannte Spannung im Saal.
Doch dann betritt er die Bühne. Er, Lars Vogt, setzt sich an den Flügel und spielt als gäbe es kein Morgen. Die Hände des Pianisten gleiten spielerisch über die Tasten. Sie hopsen, jagen und tanzen während die Finger sich virtuos überschlagen, die Tempi wechseln. Sie streicheln die Klaviatur hingebungsvoll sanft, beinahe liebkosend, um sich in forsche fordernde Höhen aufzubäumen. Sodann entlädt sich die Spannung unter Getöse.
Die Hände des Pianisten spiegeln sich im blank polierten Flügel. Sie laufen flink und präzise. Die Finger balancieren akrobatisch förmlich über die Tasten. Sie schlagen sie samtig, zart und leicht wie eine Feder an. Bald poltern sie wild und ungezähmt. Doch immer auf Gefühl und Harmonie bedacht. Fast wie ein sich leidenschaftlich liebendes Paar.

Mittwoch, 8. Dezember 2004

Gespenster

Halloween ist doch schon längst vorbei!
Ein Fußballspiel, ein Stadion - keine Zuseher.
Arg, echt! Jetzt gerade auf ORF1: Rom vs. Real Madrid
Das Stadion leer; man kann sogar hören, wenn sie auf den Ball draufhauen und sich spanisch unterhalten.
Das kann so doch nicht sein! Da wird blecherne Gänsehautstimmung, aber nicht FUSSBALL vermittelt.

Wer kam auf die Idee? Warum?

Are they just kidding us?

I got the power

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Unbealflusst von Substanzen. Im richtigen Nachtbus. Ohne Warnung, ahnungslos-die Vergangenheit-Aug' in Aug'. Vorbei! Nein, nicht betrunkt! Prost!

Sonntag, 5. Dezember 2004

Toy

photo0208
sunday afternoon - 101 uses of a condom - 9 months later...

2. Advent

Wolf Biermann

Wann ist denn endlich Frieden

Wann ist denn endlich Frieden
in dieser irren Zeit
Das große Waffenschmieden
Bringt nichts als großes Leid

Es blutet die Erde
Es weinen die Völker
Es hungern die Kinder
Es droht großer Tod
Es sind nicht die Ketten
Es sind nicht die Bomben
Es
ist ja der Mensch
der den Menschen bedroht

Die Welt ist so zerrissen
Und im Grunde so klein
Wir werden sterben müssen
Dann wird wohl Frieden sein

Es blutet die Erde
Es weinen die Völker
Es hungern die Kinder
Es droht großer Tod
Es sind nicht die Ketten
Es sind nicht die Bomben
Es
ist ja der Mensch
der den Menschen bedroht

X_PACT

Zisch, zack, bum, raucht und stinkt - eine Stichflamme, Vollbremsung, Weiterrollen bis zur nächsten Haltestelle. In der Station Hütteldorfer Straße war Endstation. "Bitte alle aussteigen, dieser Zug wird eingezogen", hieß es. Eine Garnitur der Linie 49 hat den Geist aufgegeben. Wollte nicht mehr. Vorzeitiger Ruhestand.

Die eigentliche Mission war jedoch das Konzert von X_PACT. X_PACT bewegt sich irgendwo zwischen Rock und Hardrock. Einfach zu sagen "Schuster bleib' bei deinem Leisten", würde Máté unrecht tun. Máté Kamarás ist der Sänger der Band. Er stellte im Musical Elisabeth den Tod dar. Ich kann mich nicht entscheiden ob ich ihn eher als singenden Brad Pitt oder als hardrockenden Robbie Williams bezeichnen soll. Beides schubladisiert. Denn er bemüht sich redlich dem Genre gerecht zu werden, auch wenn er seine Kopfstimme manchmal überstrapaziert. Er verschüttet sein Herzblut und dennoch kommt die Botschaft nicht an.
Nun ist es aber auch so, dass eine Band nicht nur aus einem Sänger besteht. Georg Traxler (Bass) und Elmar Castillia (Gitarre) spielen tadellos. Allerdings wirken sie streckenweise wie Statisten. Julian Tempfer (Schlagzeug) verleiht der Band Leben. Soli meistert er virtuos. Außerdem bringt er, ganz nach Schlagzeugermanier, Drive in das Konzert. Er ist das Herz von X_PACT. J.T bringt wohl so manches Frauenherz aus dem Rhythmus - ein Süßerchen! (Sorry, aber für meinen DrummER-Fetisch kann ich nichts ;-))

After-Showparty in der Stadthalle. Kegeln. An sich unspektakulär und nicht erwähnenswert. Ein Besuch auf der Damentoilette allerdings.... Leises Stöhnen der .....jemand flüstert "Te quiero".....Schmatz-Gräusche.... Ein Herrenschuh, ein Damenschuh; beide leicht verdreht... Eine Frauenhand stützt sich am Boden auf.
Mist! Immer dann wenn es wichtig wäre, ist kein Taschenspiegel dabei. Maté war's nicht. Er hatte keine dunkelbraunen Biker-Boots an.

Samstag, 4. Dezember 2004

Cuisine à la catastrophe

Mon dieu! Hunger, Stress und Zeitmangel sind eine fatale Kombination. Was tun um nicht zu verhungern? Eine Bärlauchcrèmesuppe aus dem Packerl muss her. Diese Halunken, versprechen verführerischen Genuss nach 10 Minuten. Verführerisch war der Brei wirklich nicht und von Genuss kann schon gar nicht die Rede sein!
Man nehme einen guten Liter kaltes Wasser, rühre den Inhalt des Beutels ein, bringe das ganze zum Kochen, rühre ein paar mal um - voilà, eine gut duftende, schmackhafte Bärlauchcrèmesuppe. Denkste! Trotz strengster Einhaltung der Anleitung wurde das Mittagessen ein klumpiger Brei. Pfui Teufel!

Wie soll ich denn jemals gerollte Entenbrust auf Maronicrème und Holunderblütenmousse zaubern? Kann mir das mal jemand sagen?

Freitag, 3. Dezember 2004

Anhang

Nun reicht's! Es muss raus und endlich ganz laut gesagt werden!
Schon wieder so eine Partyeinladung. Diesmal zu einer Weihnachtsfeierparty, weil wir uns alle so lieb haben. Da steht geschrieben, in der Einladung, "Eure Anhänge sind auch willkommen". Hey, sind die Liebstmenschen unserer Lieben wirklich Anhänge? NEIN! Sie sind alle Menschen, genauso wie unsere Lieben auch.
Anhang; unpersönlich, kalt, geringschätzig, ja fast verachtend. Ein Mail hat einen Anhang. Die Lebensmenschen unserer Lieben sind doch keine grauen Schatten, oder gar deren hörige Untertanen! Anhang ist so leer und unmenschlich. Klingt fast so, als wären es Menschen zweiter Klasse, die uns nichts angehen und mit denen wir uns nicht beschäftigen müssen/wollen. Vielleicht sind sie böse, wahnsinnig oder von Parasiten befallen. Wer weiß. Sind wir wirklich schon so abgestumpft und merken nicht mehr wie lieblos wir miteinander umgehen? Hallo! In welcher Welt leben wir eigentlich?
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Sichere Wahrheit erkannte kein Mensch und wird keiner erkennen Über die Götter und alle die Dinge, von denen ich spreche. Sollte einer auch einst die voll- kommenste Wahrheit verkünden, Wissen könnt' er das nicht: Es ist alles druchschwebt von Vermutung. (Xenophanes, um 500 v.Chr.)

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